16
April 2023
Sonntag
19:00-20:40
Selig sind die Holzköpfe!
Eine musiktheatralische Séance um Paula Roth von Katja Brunner, Anja Horst, Ariane von Graffenried, Martin Bieri und Jonas Knecht
Einführung 30 Minuten vor Beginn im Zuschauerraum

Zum Stück

Um Paula Roth, die Wirtin der «Bellaluna» im Albulatal, rankten sich bereits zu Lebzeiten zahlreiche Geschichten, und durch ihre Ermordung 1988 wurde die «Hexe des Albulatals» endgültig zur Legende. Filme werden gedreht, ihre ‹Kunst› kommt ins Museum, eine Biografie wird geschrieben – sie wird zum Original gemacht und die «Bellaluna» gar zum Kultort. Was war das für ein Refugium, das sich Paula Roth erschaffen hat? Ein Gegenentwurf zum etablierten Gesellschaftssystem, das sie umgab? Eine kleine Schweiz in der Schweiz? Welche Optionen haben Menschen, Gruppen oder ganze Staaten, die keinen Zutritt zu einer Gemeinschaft ihresgleichen haben – oder diesen vielleicht gar nicht haben wollen? Wie weit reicht die gegenseitige Solidarität – grundsätzlich und gerade auch in Krisenzeiten?
Welche Geschichten wir uns erzählen, ist kein Zufall: Geschichten dienen immer der Selbstvergewisserung, in sie projizieren wir Ängste und Sehnsüchte. Und gerade Geschichten, die sich zu Legenden verdichten, verraten mehr über eine Gesellschaft, in der sie  spielen, als ihr vielleicht lieb sein kann. Und vielleicht bekommt die sehr konkrete Geschichte der Paula Roth und ihrer bizarren Gemeinschaft in der «Bellaluna» eine Aussagekraft, die weit über die biografischen Besonderheiten dieser Ostschweizerin hinausgeht.
Mit dieser musiktheatralischen Séance verabschiedet sich Schauspieldirektor Jonas Knecht nach sieben Jahren vom St.Galler Publikum und denkt einmal mehr über unsere Gesellschaft und die Geschichten nach, die sie zusammenhalten.

Im open art museum, Zentrum für Outsider Kunst in der Davidstrasse 44 läuft vom 1. April bis 11. Mai eine kleine Ausstellung mit Werken von Paula Roth.

Besetzung

Zugabe

Zum Making-of-Video


Eine Parallelgesellschaft im Albulatal

 
Um Paula Roth, die Besitzerin des Wirtshauses Bellaluna im Albulatal, rankten sich bereits zu Lebzeiten zahlreiche Ge­schichten. Sie war Wirtin, Geschichtenerzählerin, Künstlerin und Heilerin zugleich. Durch ihre Ermordung 1988 wurde die «Hexe vom Albulatal» endgültig zur Legende. Schon lange ist Schauspieldirektor Jonas Knecht fasziniert vom Leben dieser unerschrockenen Frau. In seiner letzten Spielzeit bringt er die Geschichte von Paula Roth als musiktheatralische Séance auf die Bühne. Im Gespräch mit Jonas Knecht und Karin Hofmann, der Enkelin von Paula Roth, erfahren wir von ihren Eigenheiten, Ängsten und Sehnsüchten.

Jonas, du hast deine Zeit als Schau­spieldirektor hier in St.Gallen mit einem Schweizer Stoff begonnen: Vrenelis Gärtli, nach Tim Krohns Roman, eine Inszenierung, die du aus der freien Szene mitgebracht hast. Jetzt beschliesst du deine letzte Spielzeit wiederum mit einem Schweizer Stoff, nämlich mit Selig sind die Holzköpfe!. Was bedeutet dir die Beschäftigung mit deiner Heimat?
Ja, die Auseinandersetzung mit der Schweiz, den Menschen hier und ihren Geschichten ist eine sehr intensive ge­worden. Vielleicht auch deshalb, weil ich so lange fern der Heimat war. Wir haben in den letzten Jahren viele lokale Stoffe auf die Bühne gebracht, uns damit beschäf­tigt, was diese Region hier ausmacht. Wodurch entstehen Heimatgefühle, was schafft Identifikation? Welche Geschichten wir uns erzählen, ist kein Zufall: Geschich­ten dienen immer der Selbstvergewis­serung, in sie projizieren wir Ängste und Sehnsüchte. Und gerade Geschichten, die sich zu Legenden verdichten, verraten mehr über eine Gesellschaft, in der sie spielen, als ihr vielleicht lieb sein kann.
 
Mit Selig sind die Holzköpfe! erzählst du eine Geschichte über Paula Roth. Kann man sagen, dass dieser Stoff dich ge­funden hat?
Ja, lange bevor ich hier als Schauspiel­direktor angefangen habe. Nach einer Vorstellung von Vrenelis Gärtli kam eine Frau auf mich zu, Lucette Achermann aus Luzern, die Geschichten rund um Paula Roth gesammelt hat. Sie sagte: «Das hat mir so gut gefallen, dieses Vreneli, ich hätte einen Stoff für dich.» Dann erzählte sie mir über Paula Roth, diese «Hexe aus dem Albulatal». Eine besondere Frau, die einsam in den Bergen gelebt hat. Eine Ost­schweizerin, die ein sehr bewegtes Leben hatte und um die sich wahnsinnig viele Geschichten ranken. Und dann habe ich mich da reingelesen und wusste sofort, ja natürlich, das ist ein Stoff, der mich sehr interessieren würde, der ebenso wie das Vreneli mit der Natur, der Landschaft, den Menschen hier verknüpft ist. Und so trage ich diesen Wunsch schon ganz lange in mir rum, aus dem Paula-Roth-Universum etwas für die Bühne zu machen.
 
Karin, viele Menschen nannten Paula die «Hexe aus dem Albulatal». Einigen war sie unheimlich, manche fanden sie son­derlich, andere wiederum faszinierend. Wie hast du sie empfunden?
Für mich war sie auch sehr speziell. 1972, da war ich vier Jahre alt, sind wir das erste Mal dort hochgefahren. Meine Eltern sagten, dass wir zur Grossmutter mit den Schafen fahren. Ich weiss noch, wie ich gestaunt habe, weil das Haus tief im Wald lag. In der Nacht hatte man eine Bierfla­sche als Bettflasche. Es war im Sommer, aber es war so kalt in diesem Haus. Als ich nachts raus musste, bin ich bei ihr durchs Zimmer, und dort hatte sie ganz viele Sachen auf dem Boden. Kleider, Matten für die Hunde und Katzen. Man hätte meinen können, es wäre ein Tierlager. Für mich war das alles ein bisschen mystisch, aber sehr interessant. Für mich war sie allge­mein eine interessante Person.
 
Deine Mutter hatte damals kaum Kontakt zu ihrer eigenen Mutter?
Sehr selten. Das lag an der Vorgeschich­te. Aber zu ihrem Sohn, dem Richard, hatte Paula mehr Kontakt. Er ging viel bei ihr vorbei. Und als ich erwachsen war und Auto fahren konnte, habe ich meine Grossmutter auch oft besucht. Wenn ich zur Bellaluna kam, war es dort immer voll, selbst an einem Mittwochnachmittag. Wenn sie mich sah, rief sie: «Mein Gross­kind ist da.» Ich weiss noch, ich war mit meinem ersten Freund da und mit meiner Schwester. Da war Wein ausgeleert auf dem Tischtuch. Was machte sie, sie holte ein neues Tischtuch und legte es einfach darüber. Der Wein saugte sich natürlich gleich wieder durch. Das fand ich cool. Sie war speziell.
 
Paula war sehr gesellig und fröhlich, konnte aber auch sehr resolut werden?
Ja, sie hat schon gesagt, was ihr passt und was nicht. Sie hat auch auf den Hund gehört. Wenn der Hund gebellt hat, hat sie den Gast nicht bedient. Manchmal hat sie den Leuten auch Streiche gespielt. Das Schönste war, als ich an einer Lesung von Lucette Achermanns Buch über Paula war. Da ist einer aus dem Publikum aufgestan­den und meinte, er müsse was erzählen. Er war über Jahre im Aussendienst, und wenn er frei hatte, ging er oft in die Bella­luna. In dem Zimmer waren sieben Betten und keine Nachttischlampe. Da musste er sich vorne ausziehen und wissen, wo das Bett steht. Als er ins Bett wollte, lag da schon jemand drin. Eine nackte Schaufensterpuppe. Am nächsten Morgen fragte ihn Paula augenzwinkernd, ob er gut schlafen konnte. Ja, solche Streiche machten ihr Freude.
 
Jonas, du hast diesen Theaterabend eine musiktheatralische Séance genannt. Was müssen sich die Zuschauer*innen darunter vorstellen?
Nun, wir haben an diese Inszenierung nicht den Anspruch, ein vollständiges Bild von Paula Roth zu zeichnen. Eine Séance ist ja eigentlich eine Geisterbeschwörung. Wir wollen versuchen, gewisse Aspekte von Paula greifbar, spürbar zu machen, Bilder dafür zu finden. Wir werden Paula nicht als Figur darstellen. Wir werden intensiv mit Musik arbeiten, haben zwei Live-Musiker*innen auf der Bühne, werdensingen, und auch Bewegung wird von grosser Bedeutung sein. Wir suchen nach Ritualen tänzerischer Natur, die es uns ermöglichen, Menschen, aber auch Tiere darzustellen, die ja in Paulas Leben von grosser Bedeutung waren. Wir wollen Bil­der wachrufen und Paula Roth über diese Bilder lebendig werden lassen.
 
Karin, Paula hatte ja ein überaus be­wegtes Leben. Vor allem ihre unglück­liche Ehe mit dem Soldaten Paul Bühler, den sie 1941 heiratete und mit dem sie zwei Kinder hatte, warf sie in eine tiefe Krise. Sie wurde sehr krank, litt zudem an einer Zitterlähmung und fasste 1946 den Entschluss, sich von dem «herz­losen Ehemann» zu trennen. Die Kinder wurden dabei dem Mann zugesprochen. Das führte dazu, dass sie zeitlebens eine sehr schwierige Beziehung zu ihren Kin­dern hatte, vor allem zu deiner Mutter. Aber sie kämpfte sich weiter durchs Le­ben, arbeitete als Schneiderin, Haushäl­terin und Serviertochter. 1962 entdeckte sie auf dem Weg nach Bergün das recht heruntergekommene, leerstehende Gasthaus Bellaluna im Albulatal. Sie pachtete und renovierte das abgelegene Haus und kaufte es wenige Jahre später. Kann man sagen, dass die Bellaluna ihr Glücksort geworden ist?
Genau. Diese einsamen, abgelegenen Orte hatten auf Paula eine grosse Anziehungs­kraft. Und von der Bellaluna hatte sie schon in den 50er-Jahren einen Traum. Das konnte ich in ihren Tagebüchern nachlesen. Sie träumte, dass sie mit ihrem Sohn Richard in einem Wald spazieren ging und zu einer Lichtung kam und dort ein Haus mit Glockenturm sah. Das Telefon klingelte. Sie ging hinein, aber alles stand leer. Eine innere Stimme sagte ihr, dass dieses Haus eines Tages ihres sein würde. So kam es dann auch.
 
Jonas, vor einigen Wochen erschien ein Aufruf in der Zeitung, dass das Theater St.Gallen um Kleiderspenden in Rot- und Brauntönen bittet. Was hat es damit auf sich?
Karin hat uns in unserem ersten Gespräch erzählt, dass es kurz nach Paulas Tod eine Hausbegehung mit der Familie und der Polizei gab. Als man auf den Dachboden kam, fand man enorme Mengen von Lumpen und Bekleidung. Vielleicht hat sie damit das Haus isoliert, vielleicht hat sie sich auf diesem Wege auch vor bösen Geistern geschützt. Sicher ist, dass die Hühner dort im kalten Winter Unterschlupf fanden. Diese Geschichte war eine Inspi­ration für unser Bühnenbild, das vor allem aus einem riesigen Berg von Bekleidung besteht. Eine Kleiderlandschaft, die nach und nach Geschichten freigibt.
 
Karin, Paula Roth wurde am 18. April 1988 von drei Männern überfallen und mit zahlreichen Messerstichen getö­tet. Erbeutet haben die Täter nur 2500 Franken. Deine Grossmutter war sich der Gefahr durchaus bewusst, an einem so abgelegenen Ort zu leben. Sie model­lierte auf alte Weinflaschen Köpfe und stellte diese ins Fenster, damit die Wirt­schaft immer belebt wirkte. Zu ihrem Schutz hatte sie die Hunde, ein Flobert, mit dem sie auch schon mal aus dem Fenster schoss, und auch einen «Schel­lengriff» setzte sie, wenn nötig, beherzt ein. Auf der anderen Seite war sie aber sehr redselig und erzählte den Gästen, dass sie ihr Geld in Dosen und Strümpfen im Haus verstecke. Hat sie das am Ende ihr Leben gekostet?
Vermutlich schon. Aber das mit dem Geld hatte ja eine Geschichte. Zuerst bewahr­te die Grossmutter das Geld in Scheinen im Haus auf. Doch die Mäuse haben sich darüber hergemacht. Dann hat sie nur noch Silbergeld versteckt. Doch als sie bei einer Lawinenevakuierung mitsamt ihren Schafen, Hunden, Hühnern und Pfauen die Bellaluna für einige Zeit verlassen musste, wurde das viele Silbergeld zur gewichtigen Belastung. Da hat sie sich überreden las­sen, das Geld zur Bank zu bringen. Dann ist das Silbergeld eingezogen worden und da hat sie gefunden, sie will nichts mehr mit den Banken zu tun haben.

Karin, magst du noch ein wenig erzäh­len, welches Bild sich euch bot, als ihr mit der Polizei den Tatort betreten habt?
Zu Paulas Lebzeiten durften wir ja nie alle Räume betreten. Da war sie sehr eigen. Als wir dann das erste Mal durch das Haus gingen, ist uns die Spucke weggeblieben. Alles wirkte verlottert und verlassen. Es roch nach Katzendreck, überall ein Durch­einander, die Täter hatten ja nach dem Geld gesucht, aber nur einen kleinen Teil gefunden. Wir haben danach fast ein Jahr gebraucht, um das Haus auszuräumen. Man hat gar nicht gewusst, wo anfangen. Es war aber auch irrsinnig spannend. Hat man irgendetwas hochgehoben, eine Bett­decke zum Beispiel, dann kam der Arm einer Schaufensterpuppe zum Vorschein, mit dem sie ihre Gäste erschreckte.
 
Karin, bevor Paula die Bellaluna be­wirtete, hat sie bei dem Naturarzt Emil Schneider gearbeitet. Ihm ist es ge­lungen, Paulas Zitterlähmung zu heilen. Er wurde zu ihrem Mentor. Sie lernte von ihm vieles über die Naturheilkunde, konnte Salben, Tinkturen und magische Briefe herstellen. Fanden sich solche Dinge im Haus?
Ein ganzes Regal mit Kräutern, die sie im Mondschein sammelte, haben wir ge­funden. Dazu Fläschchen mit geheimnis­vollen Tinkturen. Es ist nur nicht so genau darauf gestanden, was es war. Vieles ist sicher auch bei den Aufräumarbeiten verloren gegangen. Zu viele Dinge gab es. Dann tauchte plötzlich wieder eine Notiz von Paula auf. «Warum lässt man die Verwundeten in ihrem Blute liegen, bis sie verbluten?» Da hab ich sofort eine Gänse­haut bekommen. So ist sie dann ja auch gestorben.
 
Glaubst du, sie hatte eine Vorahnung?
Ja, sie hatte schon Angst. Darum wollte sie auch keinen Fernseher. Es hat ihr Angst gemacht, was da in der Welt pas­siert. Sie hat auch erzählt, dass sie eine Pistole unter dem Kopfkissen hätte. Und mit dem Flobert hat sie tatsächlich aus dem Fenster geschossen, wenn jemand ihr den Holder klauen wollte oder zu spät Einlass begehrte.
 
Jonas, wie kam es zu dem Stücktitel Selig sind die Holzköpfe!?
Paula Roth war ja auch eine Künstlerin. Vor allem in den einsamen Wintermonaten
zeichnete, malte oder schnitzte sie. So entstand auch ein Selbstbildnis, ein ge­schnitzter Holzkopf mit der Inschrift «Selig sind die Holzköpfe, denn sie ertrinken nicht».
 
Wo lag denn für dich als Regisseur die Faszination an Paula Roth?
Ich glaube, die Stärke, dieses Unverrück­bare hat mich angezogen. Sie ist ja durch alle gesellschaftlichen Maschen gefal­len, schaffte sich dort im Albulatal eine Art Parallelwelt, in der sie nach eigenen Vorstellungen regierte. Sie war eine ganz starke Person, ist immer wieder auf die Beine gekommen, hat sich behauptet gegen alle Widrigkeiten. Eine Ostschwei­zerin, was für mich auch eine Rolle spielt, denn wir wollen ja Geschichten von Men­schen aus der Region erzählen. Und diese unendlich vielen Geschichten, die sich um Paula Roth ranken, bieten so viel Material. Manchmal denke ich, wir werden noch ver­rückt. Wann immer man eine Geschichte recherchiert, tun sich unzählige neue auf. Ein reicher Schatz!
 
Karin, jemand hat Paula Roth mal eine Zaunreiterin zwischen den Welten ge­nannt. War sie das?
Ja, das war sie. Sie war so unglaublich eigen. Und sie hatte ein grosses Wissen. Die Menschen kamen zu ihr zur psycholo­gischen Beratung. So was hat es ja früher noch nicht gegeben. Da blieb man eher mit seinen Sorgen alleine. Sie hat die Men­schen gut beraten können. Und bei dem Naturarzt Schneider hat sie sich natürlich auch grosses Wissen angeeignet. Auch Fernheilung. Alles etwas esoterisch.
 
Genau das hat manche aber auch be­ängstigt und wahrscheinlich zu ihrem Ruf als «Hexe» beigetragen. Als wir zum ersten Mal bei dir zu Besuch waren, um mehr über Paula Roth zu erfahren, war mein Eindruck, dass sie in deiner Woh­nung fast spürbar ist. Überall hängen Bilder von ihr, Fotos, Briefe. Ist sie für dich heute noch präsent?
Ja, bei mir kann sie ja weiterleben, in die­sem Museum. Ich weiss halt nicht, ob sie Ruhe gefunden hat. Aber Aufmerksamkeit hat sie immer genossen. Sie wollte gerne, dass man ein Buch über sie schreibt. Sie hat ja auch ihre Lebensgeschichte auf Kassetten gesprochen, die man bei ihr kaufen konnte. Und ein Theaterstück hätte ihr sicher auch gefallen. Sie hat ja selbst Theater gespielt in jungen Jahren. Aber es könnte auch passieren, dass sie euch reinfunkt. Das ist passiert, als vor einigen Jahren eine andere Theatergruppe ein Stück über sie gemacht hat. Da ist ständig etwas umgefallen. Oder bei den Solothur­ner Filmtagen, als zum ersten Mal der Film von Kuno Bont über sie gelaufen ist. Der Film ist etwa zehn Minuten gelaufen, dann sind wir alle im Dunklen gesessen. Strom­ausfall. Das war typisch, das passt. Da hat sie sicher Freude gehabt, so wie sie immer Freude hatte, den Menschen Streiche zu spielen.
 
Dann dürfen wir ja sehr gespannt sein, was in unserer Probezeit so alles passie­ren wird. Ich danke euch sehr für dieses Gespräch.
 
Das Gespräch führte Anja Horst

Was ich noch kurz anmerken möchte. Als ich dieses Gespräch in meiner Küche abtippte, ist plötzlich das Küchenlicht an­gegangen. Einen Schalter habe ich nicht betätigt. Vielleicht lässt Paula grüssen?

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«Die Ehe mit dem Mann, das war ein Kuhhandel meines Vaters»

Mit der musiktheatralischen Séance Selig sind die Holzköpfe! nähert sich Schau­spieldirektor Jonas Knecht auf ungewöhnliche Weise einer beeindruckenden Frau: Paula Roth. Im abgelegenen Albulatal schuf sich die Wirtin des Gasthauses Bellaluna, die 1988 brutal ermordet wurde, ihr eigenes Universum. Doch auch als Geschichtenerzählerin, Heilerin und Künstlerin machte sie sich einen Namen. Ein ganzes Autor*innen-Team hat sich aus verschiedenen Blickwinkeln mit Paula Roths Leben befasst.
 
Die Zürcher Autorin Katja Brunner hat poetisch assoziative Textbilder geschaf­fen, Ariane von Graffenried und Martin Bieri haben Landschafts-Lyrik verfasst, und Dramaturgin Anja Horst war auf biografischen Spuren unterwegs. Mit diesen unterschiedlichen Textmodulen soll Paula Roth in dieser Séance, dieser Geisterbeschwörung, spürbar werden – als Figur wird sie nicht auf der Bühne stehen. Und doch kommt Paula Roth persönlich zu Wort, denn zu Lebzeiten hat sie ihre Lebensgeschichte auf Kas­setten gesprochen, die sie an ihre Gäste verkaufte.
Nachfolgend einige Ausschnitte aus den Originalaufnahmen von Paula Roth werden Ihnen Einblicke in ihr bewegtes Leben geben.
 
Pauline
Jemand hat mich mal eine Zaunreiterin zwischen den Welten genannt. Manche nennen mich die Hexe aus dem Albulatal. Ich bin Paula. Ich bin ein Hexlein, aber ein liebes Hexlein. Eigentlich heisse ich Pauline. Ich wurde wenige Monate vor Ende des Ersten Weltkrieges in Güttingen im Thurgau geboren. Eine schwierige Zeit. Auf der ganzen Welt die Epedemie, die Spani­sche Grippe. Mein Vater war ein Bauer und Pferde­metzger. Wir Kinder mussten mithel­fen, melken und heuen. Vater liebte die körperliche Arbeit aber nicht sonderlich und begann damit, Handel zu treiben und Häuser zu kaufen. In diese Häuser sind wir dann eingezogen, meine Ge­schwister und ich. Vater renovierte die Häuser, verkaufte sie gewinnbringend und kaufte dann ein neues Haus. So sind wir über die Jahre mehr als 25-mal gezügelt. Mutter hielt die Familie zu­sammen. Ich liebte meinen Vater, fand aber keine grosse Beachtung bei ihm.
Nach der Schulzeit habe ich eine Schneiderlehre gemacht beim Hess in Amriswil und auch beim Strahl in Emmishofen-Kreuzlingen. Und nach­her, vor Kriegsausbruch, bin ich denn nach Schwanden rauf und hab dort als Serviertochter in der Au geschafft. Dann im Herbst hat der Vater mir berichtet, er hätte in Klarsreuti eine Wirtschaft gekauft und die Frida, meine Schwester, hat müssen einen Wirtekurs machen. Dann bin ich dort hin und hab in der Krone den Service gemacht. Das hat mir gefallen. Ich konnte gut mit den Gästen und hab's immer gern lustig gehabt. Ab da war ich Vaters Goldschatz. (1939–1941)
 
Der Kuhhandel
Die Ehe mit dem Mann, Paul Bühler hiess der, das war ein Kuhhandel meines Vaters. Ich kannte den doch gar nicht. Im Appenzellerland, in Speicher­schwendi, hatte der Vater noch eine Liegenschaft gekauft, samt der Wirt­schaft, der Aachmühle. (1941) Da habe ich mich um eine Bewilligung bemüht, damit ich die Wirtschaft führen darf, als Fräulein. Aber da habe ich dann Bescheid bekommen, dass das nur geht, wenn es noch einen Bauern gäbe, der die Landwirtschaft bestellt. Zu dieser Zeit ist ein Soldat ins Wirts­haus gekommen und hat gefragt, ob bei uns im Dorf einer ein Stück Wald ver­kaufe. Der Vater hat ihm dann gesagt, er könnte ihm schon was verkaufen. Aber nur gegen Bares. Der Bursch, der Bühler, hat schnell für mich Feuer und Flamme gefasst und dem Vater gesagt, er wolle mich heiraten und mit mir den Hof im Appen­zellerland führen. «Ich kenn Sie nicht», habe ich dem gesagt, «so schnell geht das mit dem Heiraten nicht.» Der hat dann gesagt, dass er auch Gespartes habe, und man lerne sich sowieso erst in der Ehe kennen. Und die Liebe käme dann schon. Der Vater hat mit ihm einen Pachtvertrag gemacht und wir sind aufs Zivilstandsamt Rehetobel und sind auf den Hof gezogen, samt Schwie­germutter, die mich geplagt hat. (1941) Mein Hochzeitskleid habe ich selbst geschneidert, und für die Hochzeitsrei­se sind wir mit dem Postbus zum Essen auf den Säntis. Ein frecher Mensch, der Mann. Der Bühler, der war ja Soldat und musste gleich wieder zum Dienst. Und ich war allein da mit all der Arbeit. Und wenn der auf Urlaub war, da hat er mir auch nicht geholfen. Und Geld hat er auch nicht gebracht, nur aus­gegeben. Hat Vaters Wald geplündert, sogar mein Harmonium verkauft und die einzige Kuh, die ich vom Vater be­kommen habe, der freche Mensch. Und erschiessen hat er mich wollen, weil er eifersüchtig war. Hat gemeint, ich hätte Männergeschichten. Mein Vater wollte ihn ins Gefängnis bringen, aber ich hatte ja zwei Kinder mit dem, den Richard (*1942) und die Herta (*1943). Für unseren Unterhalt hat der Mann nie gesorgt. Die Aachmühle konnten wir nicht halten, weil wir den Zins nicht mehr zahlen konnten. Wir sind nach Romanshorn gezügelt, und ich habe dafür gesorgt, dass der Mann Arbeit bei der Bahn bekommt. Da hat er aber auch nur 500 Franken verdient, und das hat ja nicht gelangt. Ich musste wieder schneidern.
 
Das Zittern
Im 44 bin ich schwer krank geworden und hab ins Spital müssen. Eine Frauen­geschichte. Und 1945 war ich in der Kli­nik in Münsterlingen, weil es mir immer noch nicht gut ging. Ich habe ständig müssen zittern. Die meinten, ich hätte Wahnideen. Dabei hat mich der herz­lose Ehemann krank gemacht, der mit schamlosen Weibern seine Lohngelder verprasst hat. Geholfen haben sie mir nicht in der Klinik. Der Mann hat dann eine junge Frau zu sich genommen, und meine Kinder waren bei meinen Eltern zur Pflege. Nichts hat er für sie bezahlt.
 
Die Scheidung
Ich habe die Scheidung eingereicht und wieder bei meinen Eltern in Klarsreuti gewohnt. Ich wollte ja wieder gesund werden. Ich musste mich doch retten. Ich habe als Schneiderin und Hauspfle­gerin gearbeitet, um Geld zu verdienen und die Anwaltskosten zu bezahlen. Ei­nes Nachts ist der Bühler mit der Polizei gekommen und hat die Kinder geholt. Die sind bei der Scheidung (1946) dem Mann zugesprochen worden, und der hat die junge Frau geheiratet. In dem Fall bin ich wieder frei gewesen, hab können arbeiten und nicht mehr müs­sen für die Kinder sorgen. Ich bin dann beim Vater geblieben und hab auch wieder als Serviertochter gearbeitet.
 
Naturarzt Dr. Schneider
(1956) Die Zitterlähmung habe ich lange noch gehabt, und kein Arzt hat mir kön­nen helfen. Da bin ich zum Naturarzt Dr. Schneider in Niederteufen. Das hän­ge nur vom Seelischen ab, hat er gesagt. Der konnte mir helfen. Das war wie ein Wunder. Auch als ich eine Rauchver­giftung hatte vom Ofen in der Stube, hat der Dr. Schneider mich heilen können.
Da hat er mir gesagt, ich wäre die rechte Person, ihm den Haushalt zu führen. Das habe ich dann angenommen, die Stelle, und bin mit ihm ins Bündner­land, nach Surcuolm. Mehr als ein Jahr bei ihm geblieben. Dort gingen noble Leute ein und aus. Der Schneider war mein Mentor, und ich habe viel von ihm lernen können über animalischen Magnetismus und Haus- und Sympa­thiemittel. Ich habe Heilsalben und Kräutermischungen und magische Briefe herstellen können. Aber die An­gestellten vom Doktor… da ist so eine stille Sache losgegangen. Die haben da ein Harem gehabt! Wenn der Schnei­der auswärts war, da wollten doch die Weiber zu mir raufkommen mit ihren Freiern. Das bin ich nicht eingegangen und hab mir was anderes gesucht.
 
«Onkel» Zumstein
(1957) Als ich vom Dr. Schneider weg bin, da war ich fast 40 Jahre alt, und ich hatte wieder Lust, in einer Wirtschaft zu arbeiten, und ich hab gedacht, ich will einfach wieder ins Bündnerland rauf. Ich hab dann ein Inserat in der roten Zeitung gelesen und eine Offerte gemacht. Da kommt dann ein alter Mann von 75 Jahren. Das ist dann der Zumstein gewesen von Rongellen. Der hat dringend eine gute Seele gesucht, die seine Wirtschaft vor dem Ruin rettet. Da bin ich dann hin, doch da gab es nichts mehr zu retten. Ich hab mich dann informiert, ob ich irgendwo könn­te eine Wirtschaft in Pacht nehmen. Das war dann das Crusch Alba in Sent. Da ist der Zumstein traurig gewesen und hat nicht gewusst, wo er Aufnahme finden könnte, er wär ja schon alt und recht krank. Und der Gemeindepräsi­dent hat mir dann empfohlen, ich täte ein gutes Werk und solle den mitneh­men. Der Zumstein ist dann immer krank gewesen, hatte eine doppelte Lungenentzündung und ich hab den verpflegen müssen. Der Doktor hat keine Hoffnung mehr gegeben, aber ich hab ihn wieder hoch gebracht. Ich hab doch nicht wollen, dass der bei mir stirbt. Ein Erbe war da nicht zu erwar­ten, aber wer weiss, schlussendlich wäre da noch was hervorgekommen, was mich untergraben hätte. Und dann hat sich der auch noch ausgegeben, er sei der Onkel von mir. Und das hab ich doch nicht können abstreiten vor den Leuten. 1960 hat er dann einen schwe­ren Töff-Unfall gehabt und ist ins Spital gekommen. Ich hätt gern gehabt, der wär dann in ein Altersasyl gekommen. Aber mich hat dann die Oberschwester angerufen, er wölle unbedingt zu mir. Güte, habe ich gedacht, in der Saison­zeit muss ich den Mensch jetzt auch noch pflegen. Kost und Logis konnt er auch kaum zahlen. Er hat mich also ausgenutzt. Ich habe noch viele Jahre Last mit dem gehabt. Als sie mir in der Crusch Alba die Pacht erhöht haben, habe ich denen gesagt, dass ich mir was anderes suchen würde.
 
Die Bellaluna
(1962) Ich war grad unterwegs und hab das Haus gesehen, mit zugenagelten Fenstern. Wie in meinem Traum. Ich bin nach Bergün eingekehrt und habe nachgefragt, wem das Haus gehört. Ich habe eine Adresse bekommen von dem Herrn Schmid, Arthur Schmid, Sägerei­besitzer in Chur, und bin gleich heim und hab dem aglütet. Ja, ja, sagt der, er würde die Bellaluna schon verkaufen, er warte schon lange auf einen, der das übernehmen wolle. Dann haben wir ab­gemacht, das Haus zu besichtigen. Es sah traurig aus, das Haus. Ich bin vom Estrich bis zum Keller und dann in den Stall. Keine Scheiben mehr, die Türen eingeschlagen, kein Strom, keine Möbel, keine Lampen, kein Telefon, kein Klosett mehr. Ich müsste das halt alles so übernehmen, sagt der Schmid. Da habe ich ihm gesagt, na gut, wenn ich das günstig überchom ist mirs recht und gut. Aber ich habe ihm auch gleich gesagt, ich wölle dann das Vorkaufs­recht. Ich wollte aus der Bellaluna etwas machen. So haben wir dann den Pachtvertrag ab dem 1. Oktober 1962 aufgesetzt. Es hat Geduld gebraucht, das alles im Haus zu richten und use zu putzen. Der Zumstein ist auch mit, der hats einfach zu gut gha bei mir. Mit seinen jenischen Freunden haben wir noch Handel getrieben, und er hat die Idee mit dem Forellenteich gha. Da gabs dann jedes Jahr Angelwettbewerbe und ich war bekannt für meine guten Forel­len. Recht bald lief die Bellaluna gut, und wir hatten viele Gäste. 1965 habe ich die Bellaluna gekauft.
 
Der Prozess
Der Zumstein hat sich immer als Chef ausgegeben und wollte alles bestim­men. Und immer hat er die Hosen voll gehabt und gestunken wie ein Eber. Im 67 habe ich den vor die Tür gesetzt, und der hat dann gegen mich einen Prozess eingefädelt und eine Gelderpressung von 30 000 Franken gestellt. Hat der doch behauptet, wir seien eine Güter­gemeinschaft und er sei mein Prokurist gewesen. Um Himmels Willen, da habe ich einen Gegenprozess eingegeben, wegen Verleumdung und Ehrverlet­zung. Vier Jahre ist der Prozess gegan­gen. Schlussendlich habe ich noch müs­sen 4000 Franken zahlen. Aber zum Glück war der fort und ich bin wieder aufgeblüht. Was ich erlebt hab mit dem alten Menschen, da kann ich nur jedem abraten, einen Fremden aufzunehmen.
 
Glücklich
Ich hatte neue Gäste, liebe Gäste von Stadt und Land und hab angefangen mit meinen Gästebüchern. Ich bin recht gut zufrieden und tu in meinen stillen Stunden malen. Und wenn man keinen Mann hat im Haus und keine Liebesver­pflichtungen – das ist halt recht schön. Ich kann sagen, ich bin glücklich, dass ich jetzt das Haus habe.


Bellaluna - Die Lebensgeschichte erzählt von Paula Roth:
https://www.youtube.com/watch?v=Ah6LOoKsI_0
 
 

Presse

Saiten

Klug balanciert die Inszenierung am Melodrama vorbei und vermeidet auch die Falle des Naturalistischen, in die einen das abenteuerliche Leben der Paula Roth locken könnte. Was hier stimmungssicher beschworen wird, ist vielmehr exemplarisch: das Schicksal einer Frau, die sich in einer dumpfen Männerwelt behaupten musste, gewehrt hat, immer wieder den Kürzeren zog und sich dennoch nicht kleinkriegen liess. «Hexe» nannten sie die einen, ein «liebes Hexlein» nennt sie sich selber. Die Hexe, «hagazussa», die auf dem Hag sitzt zwischen bürgerlicher und magischer Sphäre – sie ist am Ende auch ein Sinn-Bild für das Theater, das sich seinen künstlerischen Reim auf die Realität macht und dabei das Publikum und die Gesellschaft über den eigenen Zaun hinaus blicken lässt. Mit "Selig sind die Holzköpfe!" ist Jonas Knecht nochmal dieser Spagat geglückt, mit einem Ensemble und Leitungsteam, das seine Hommage an eine charismatische Frau auch zur Hommage an den scheidenden Schauspieldirektor werden liess. Langanhaltender Applaus.

SRF 2 Kultur

Regisseur Jonas Knecht erzählt nicht Paula Roths Biografie nach, sondern greift wenige Aspekte aus ihrem Leben heraus. Es ist eine Spurensuche, eine poetische Annäherung an diese ungewöhnliche Frau und ihre Welt. [...] Knechts Inszenierung lebt von starken Bildern. So wird die Schneelandschaft vom Anfang zur bunten Berglandschaft aus Kleidungsstücken und zum leeren Gasthaus, in dem nur noch eine Jukebox ans einstige Leben erinnert. Diese Stimmungen, das Haus, die Tiere und Menschen werden zudem mit Musik belebt, mal mit einem Choral, dann mit einem Pop-Klassiker oder einem Volkslied.

Nachtkritik

Jonas Knecht setzt ganz auf die Kraft seiner Bilder – die haben es in sich. Die Winterlandschaft zu Beginn (Bühne: Michael Köpke) wird zum Winterwald, zur Messielandschaft, zum Messiegebirge, bis der Raum leergeräumt wird und eine leuchtende Jukebox im Dunkeln erzählt. Jonas Knecht fängt Stimmungen ein und zeichnet sie mit sieben Schauspieler:innen und zwei Musiker:innen auf die Bühne. Schafe blöken, Paulas zucken, Uhus erkunden das stille Gasthaus. Mächtige Windstösse legen die Kleiderlandschaft frei, im Kleidergebirge wird versucht, Ordnung zu schaffen (Paula Roth muss messiehaft gelebt haben), Pappköpfe – wie sie Paula Roth ins Fenster stellte, um Einbrecher abzuschrecken – formieren sich zum Tableau. Stimmungsvoll auch die Musik von Anna Trauffer und Andi Peter. Mal Soundteppich mit traumverlorenem Glockenspiel, mal videospielpoppig, mal Choral, mal Schuberts Leiermann zitierend und quergeschnitten mit dem Berner Volkslied vom Vogulisi – die Atmosphären, die Jonas Knecht auf die Bühne zeichnet, setzen Trauffer und Peter in Klang um. Eine musiktheatralische Séance, so der Untertitel des Stücks – Wirtin Paula Roth ergreift am Schluss selber das Wort. Wer sie wirklich war? Wer weiss das schon. Jonas Knecht und sein Ensemble erschaffen einen stimmungsvollen, liebevollen Bilderbogen – eine Hommage an eine ungewöhnliche Frau.

St.Galler Tagblatt

Mit einer «musiktheatralischen Séance» verabschiedet sich Schauspieldirektor Jonas Knecht vom Theaterpublikum in St.Gallen. Das Stück «Selig sind die Holzköpfe!» nähert sich bildstark und atmosphärisch einer schillernden Frau – und das Ensemble rezitiert, singt, tanzt, blökt und flattert.

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