30
November 2022
Mittwoch
19:30-22:20
Die Fledermaus
Operette von Johann Strauss
Stückeinführung 45 Minuten vor Beginn im Zuschauerraum

Zum Stück

Statt im Gefängnis seine Strafe für Beamtenbeleidigung anzutreten, vergnügt sich Gabriel von Eisenstein lieber inkognito feuchtfröhlich auf dem Ball von Prinz Orlofsky. Doch am nächsten Morgen folgt die grosse Aus- bzw. Ernüchterung: Der exotische Ballflirt entpuppt sich als eigene Ehefrau und der neue Freund als Gefängnisdirektor. Blamiert muss Eisenstein erkennen, dass er Opfer einer Racheintrige seines Freundes Dr. Falke geworden ist, der Eisenstein für seinen Walk of Shame im Fledermauskostüm nach einer durchzechten Nacht verantwortlich macht. Mit hintersinnigem Witz sowie berauschenden Walzern, Polkas und Galopps thematisiert Johann Strauss’ Erfolgsoperette unterhaltsam die Lüste, Verwirrungen und (Rollen-)Zwänge der bürgerlichen Gesellschaft sowie deren Drang, diese Fesseln zu sprengen.
Das Team um Regisseurin Guta Rau, das bereits mit seiner humorvollen Inszenierung der Zauberflöte einen grossen Erfolg in St. Gallen verzeichnen konnte, bringt nun Strauss’ walzerselige Gesellschaftssatire auf die Bühne.

Operette in drei Akten
Zuletzt in St.Gallen: 2011 / 2012
Uraufführung: 5. April 1874, Theater an der Wien

Musik von Johann Strauss
Libretto von Carl Haffner und Richard Genée nach Henri Meilhac und Ludovic Halévy

In deutscher Sprache

Besetzung

Partner

Zugabe

Presse

St.Galler Tagblatt

Diese St.Galler «Fledermaus» ist Operette, wie sie sein soll: Kitschig, aber nicht zu kitschig, nicht verstaubt, aber auch nicht übertrieben verfremdet. Und vor allem mit Drive, Schwung und dem genau dosierten Spielwitz, im Detail wie im Gesamtpaket. Nach ihrer «Zauberflöte» in der letzten Saison hat Regisseurin Guta Rau erneut bewiesen, dass sie eine ganz eigene Art von Humor in ihre Inszenierungen bringt. Bei der «Fledermaus» so, dass diese simple Komödie um Seitensprünge und Verkleidungen, Maskierungen und Demaskierungen auf beste Art unterhaltsam wird. Und vor allem diese geniale Musik nicht zudeckt, sondern sie als stete Anregung zu luftig-quirligem Bühnengeschehen auffasst. [...] Dieses Quirlig-Luftige von Johann Strauss gelingt dem Sinfonieorchester unter Michael Balke schon unmittelbar in der Ouvertüre. Die meisterhaften Ohrwürmer der «Fledermaus» sind klar und plastisch ausgespielt, mit vielen Klangfarben, aber eben nie grell oder plakativ. Man kommt von der Orchestermusik, von den Stimmen, von der Bewegung, vom mimischen Element und nicht zuletzt von den Kostümen her als Operettenfan voll auf seine Kosten. Die gesprochenen Szenen fallen gegenüber den gesungenen Partien niemals ab. [...] Das Stück kommt mit viel Respekt vor der Welt des Wiener Walzerkönigs daher, garniert die «Fledermaus» aber mit dem richtigen Schuss Schrägheit und eben mit der fein austarierten Dosis an Humor und verspielter Verrücktheit. Ein Abend nicht nur für Operettenfans, aber einer, der einen die Düsternis der aktuellen Weltlage gerne gute zweieinhalb Stunden vergessen lässt.

Kronenzeitung

Die Fahrt ins Theater Sankt Gallen lohnt einmal mehr. Unter der so einfallsreichen wie geschmackvollen Regie von Guta Rau und ihrem Team und dem präzisen und wachen Dirigat von Michael Balke schnurrte die wohl beste aller Operetten, nämlich „Die Fledermaus“ von Johann Strauß, höchst unterhaltsam ab. [...] Guta Rau, die junge, fix am Haus angestellte Münchnerin, bewies nach ihrer „Zauberflöte“ aus der vergangenen Saison erneut ihre unverstellte und frische Sicht auf einen Klassiker des Musiktheaters. [...] Doch was wäre eine Operette ohne die Sängerinnen und Sänger - und die sind ohne Ausnahme brillant. Allen voran zu nennen ist die attraktive Rosalinde von Ekaterina Bakanova, die auch den gefürchteten Csardas hervorragend meistert.

Vorarlberger Nachrichten

Die Rollen sind grossartig besetzt, schauspielerisch und gesanglich auf hohem Niveau. [...] Die unsterbliche Musik von Johann Strauss wird vom Sinfonieorchester St.Gallen unter dem grossartigen Dirigenten Michael Balke schmissig, temperamentvoll und walzerseelig gespielt, grosses Kompliment auch an den von Franz Obemair einstudierten hervorragenden Chor. [...] Wer einen Abend mit schöner Walzermusik, tollen Stimmen und ansehnlichen Tanzeinlagen erleben möchte, dem sei ein Besuch in St.Gallen empfohlen.

ostschweizerinnen.ch

Alle Sängerinnen und Sänger überzeugten mit ausgezeichneten Stimmen. Besonders hervorzuheben ist Manuel Günther als Alfred mit seiner gesanglichen Leichtigkeit. Auch Theresa Steinbach als Adele und Ekaterina Bakanova als Rosalinde, Eisensteins Gemahlin, zeigten diese Leichtigkeit, besonders in den mühelos gesungenen Koloraturen. Die Inszenierung ist sehr gelungen und wohl durchdacht, spritzig amüsant, nie albern. Ein grosses Lob an die Regisseurin Guta Rau. Dann zu den Balletteinlagen: Sie werten die ohnehin gelungene Inszenierung noch weiter auf. An jeder Stelle eine wundervolle Leistung, nie aufdringlich. Die Choreografie von Kinsun Chan bringt durch kleine laszive Elemente eine gute zusätzliche Würze mit. Noch eine Ergänzung zur Musik: Lateinamerikanische Rhythmen, an der richtigen Stelle eingebaut, wohldosiert, lassen zeitweise moderne Partystimmung bei den Zuschauern aufkommen. Insgesamt bleibt die Operette dennoch wienerisch. Eine grossartige Idee. Ein dickes Lob an den Arrangeur Michael Balke. Gesamthaft gesehen präsentiert sich die Aufführung in einem sehr geschmackvollen Bühnenbild (Marlies Pfeifer) mit angemessenen modernen Elementen aber nicht provokant. Farblich eine Wohltat, das gilt auch für die Kostüme von Claudio Pohle. Die St. Galler "Fledermaus", ein vergnüglicher, amüsanter, schöner Operettenabend, wie man ihn sich nur wünschen kann.

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