Erklärtes Ziel der Schauspielsparte unter der Leitung von Jonas Knecht ist es, zeitgenössisches Autor*innentheater zu fördern und jungen Autor*innen die Möglichkeit zu bieten, sich mit aktuellen Themen auseinanderzusetzen. So kommt zu unserer Partnerschaft mit dem DRAMENPROZESSOR, einer schweizerischen Werkstatt für szenisches Schreiben, die Kooperation mit dem Stück Labor Basel hinzu, in dessen Rahmen Alexander Stutz vergangene Spielzeit als Hausautor am Theater St.Gallen engagiert war.
Im Bereich der Nachwuchsförderung pflegt das Theater St.Gallen mit dem Schauspielstudio eine enge Zusammenarbeit mit der Hochschule der Künste Bern sowie dem Theater Basel und Bern, mit dem Praktischen Jahr in der Tanzkompanie verbindet uns eine enge Kooperation mit der Zürcher Hochschule der Künste.
Nicht zuletzt steht auch der Ausbau des Kinder- und Jugendtheaters auf der Agenda. So ist das Theater Partner von jungspund, dem ersten Schweizer Theaterfestival für Kinder- und Jugendtheater.
Kooperationen
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Stück Labor - HausautorenmodellIm Jahr 2008 initiierte das Theater Basel ein Förderprogramm für Neue Schweizer Dramatik – das Stück Labor. Pro Spielzeit werden in diesem Kooperationsmodell Hausautor*innen an renommierten Schweizer Theatern engagiert, deren Stücke im Folgejahr dort uraufgeführt werden. Seit der Spielzeit 2020/2021 ist das Theater St.Gallen Partner des Projekts und hatte mit dem Zürcher Alexander Stutz vergangene Spielzeit einen Hausautor. Neben einem neu entstehenden Stück für sein Gasttheater entwickelte der Hausautor im engen Austausch mit der Schauspielsparte eigene Textformate und Projekte. Stück Labor koordiniert dabei die Anliegen der Projektpartner, sorgt für Vernetzung und Informationsaustausch und unterstützt die Schreibenden mit Workshops und Coaching.Weitere Informationen
Am 21. November 2021 lud das Theater Basel zum 10-jährigen Jubiläum von Stück Labor ein. Die Hausautorinnen der Spielzeit 2020/2021 der Theater St.Gallen und Basel, Maria Ursprung und Anne Haug, stellten in diesem Rahmen ihre während dieser Zeit entstandenen Stücke für ihre jeweiligen Häuser vor.Alexander Stutz
Alexander Stutz (*1992) wuchs in einem kleinen Dorf Nähe Zürich auf. Er besuchte den gestalterischen Vorkurs, danach machte er eine Ausbildung zum Gestalter. Später zog er nach Deutschland, wo er als „Multiplikator“ und Grafiker im Spielzeitteam des freien Theater „Tempus fugit“ arbeitete. Er übernahm in der Funktion als Theaterpädagoge mehrere Projekte an Schulen. Nebenher leitet und inszeniert er bis dato bei verschiedensten Amateur-Theatervereinen in der Umgebung von Zürich.
Alexander Stutz ist Mitglied des Kollektivs 3700°, das er mit zwei weiteren jungen Theaterschaffenden gegründet hat. 2019 beendete er an der Zürcher Hochschule der Künste den Bachelor of Arts in Theater, Praxisfeld Regie. Zurzeit erweitert und schärft er seine künstlerische Position im Master of Arts an der Zürcher Hochschule der Künste, ebenfalls im Praxisfeld Regie. 2020/2021 war er einer von vier Teilnehmer*innen des DRAMENPROZESSORS, einer Plattform für Autor*innenförderung, welche das Theater Winkelwiese initiierte. Dabei entstand sein Debütstück Das Augenlid ist ein Muskel, welches 2021 seine Uraufführung feierte. -
Dramenprozessor 2020/2021Der DRAMENPROZESSOR, eine Schweizer Werkstatt für Theaterautor*innen, wurde 2001 durch das Theater Winkelwiese Zürich ins Leben gerufen und hat sich mittlerweile zu einer der wichtigsten Plattformen des zeitgenössischen Autorentheaters entwickelt.
Während eines Jahres erarbeiten die ausgewählten Autor*innen in enger Zusammenarbeit mit erfahrenen Fachleuten aus den Bereichen Regie, Schreiben, Schauspiel und Dramaturgie ein aufführungsreifes Theaterstück.
Weitere Informationen -
Schauspielstudio - Kooperation mit der HKBSeit der Spielzeit 2018/2019 kooperiert das Schauspiel des Theaters St.Gallen mit der Hochschule der Künste Bern (HKB). Im Rahmen dieser Kooperation erhalten pro Spielzeit jeweils zwei Studierende, die sich an der HKB im letzten Jahr ihres Bachelorstudiums befinden, einen praktischen Einblick in den Theateralltag. Dieses Praxissemester ist seit 2018 fester Bestandteil der Schauspielausbildung an der HKB. Neben St.Gallen sind die Theater Basel und Bern an der Kooperation beteiligt.
Die Studierenden verstärken unser Ensemble, wirken in mehreren Produktionen mit und erarbeiten unter der Anleitung des Leitungsteams und des Ensembles mehrere Monologe. In der aktuellen Spielzeit erweitern Robi Tissi Graf und Paul Furtwängler für ein halbes Jahr das Schauspielensemble. 2021/2022 waren dies Lea Marie Jacobsen und Jonathan Ferrari.Lea Marie Jacobsen
Lea Marie Jacobsen wurde 1997 in Kiel (DE) geboren. Erste Bühnenerfahrungen sammelte sie während der Schulzeit, wo sie unter anderem in der Musicalproduktion Les Miserables mitwirkte. Nach dem Abitur spielte sie zudem in Jugend- und Studierendenclubs am Theater Kiel und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel sowie bei der freien Gruppe "theater augenblicke", wo sie in der Produktion Leviathan (Dea Loher) zu sehen war.
Seit 2019 studiert Lea Marie Jacobsen an der Hochschule der Künste Bern Schauspiel. Im Rahmen ihrer Ausbildung entwickelte sie gemeinsam mit einer Kommilitonin das Bachelorprojekt Was ihr wollt!.Jonathan Ferrari
Jonathan Ferrari wurde 1999 in Locarno TI geboren und wuchs in Samedan GR auf. Ab 2011 besuchte er das Lyceum Alpinum Zuoz, wo er mit dem Projekt Der König im Schnee von Giovanni Netzer erste Schauspielerfahrungen sammelte.
In den darauffolgenden Jahren war er Mitglied der English Theatre Company des Lyceums, mit der er unter anderem im Rahmen seiner Maturaarbeit S.E. Hintons The Outsiders inszenierte. 2017 übernahm Jonathan Ferrari eine Regiehospitanz für das Projekt Ordinary Days an der Theaterakademie August Everding in München. Seit dem Frühjahr 2019 studiert er Schauspiel an der Hochschule der Künste in Bern, wo er die Projekte I have a Meme, Locked und (im Rahmen seiner Bachelorarbeit) Nadelöhr kreiierte.
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Praktisches Jahr Tanz - Kooperation mit der ZHdKIn Zusammenarbeit mit der Zürcher Hochschule der Künste erhalten Student*innen im Rahmen ihres Studiums des Bachelor of Arts in Contemporary Dance die Möglichkeit, in einem praktischen Jahr in der Tanzkompanie des Theaters St.Gallen Erfahrungen zu sammeln. Sie nehmen am Training und der Probenarbeit teil und treten in den Vorstellungen auf. So ist ein erfahrungsreicher Einblick in den Alltag einer Tanzkompanie möglich.Alessio Russo
kommt aus Albenga/Italien. Als Kind begeisterte er sich für Modern Jazz Dance; mit 16 begann er seine Ballettausbildung parallel zum Architektur- und Designstudium in Imperia. Seit 2018 besucht er den Studiengang Bachelor of Arts Contemporary Dance an der Zürcher Hochschule der Künste, wo er u.a. bereits in Chrysalis von Winston Ricardo Arnon, in A.I. von Lorand Zachar sowie mit dem Solo Urge von Heinz Spoerli aufgetreten ist. Ausserdem hat er an Workshops israelischer Choreografen wie Nadav Zelner, Dor Mamlia, Idan Sharabi und Sharon Eyal teilgenommen. In der Spielzeit 2020/21 war er im Rahmen seines Zürcher Studiums Praktikant in der Tanzkompanie des Theaters St.Gallen.Charlott Fischer-Wachsmann
stammt aus Deutschland. Bevor sie sich dem Tanz zuwandte, war sie im Bereich der Rhythmischen Sportgymnastik tätig. Es folgte eine Grundausbildung an der Palucca Hochschule für Tanz Dresden. Aktuell studiert sie an der Zürcher Hochschule der Künste. In Zürich sowie in Dresden trat sie im Rahmen ihrer Studien auf und arbeitete mit Choreografen wie Stephan Thoss, José Biondi, Gundula Peuthert, Heinz Spoerli, Gregor Zöllig, Winston Ricardo Arnon und Theresa Rothemberg zusammen. In der Saison 2020/21 war sie im Rahmen ihres Zürcher Studiums als Praktikantin Teil der Tanzkompanie des Theaters St.Gallen.
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jungspundDas Theater St.Gallen ist Partner von jungspund, dem ersten Schweizer Theaterfestival für Kinder- und Jugendtheater.
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